Re: Elternbücher: Wenn ein krankes/behindertes Kind stirbt
Verfasst: 13. März 2013, 20:12
Wenn ein Kind durch eine Glasknochenerkrankung stirbt
Diagnose bei Leon: schwere Form der Glasknochenkrankheit, Typ 2b/3. Er starb, 6 Jahre alt, nach einem tragischen Unfall mit einem Buggy, bei welchem die Bremsen versagten.
ERFAHRUNGSBERICHT EINER MUTTER
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Titel: Leon - ein Kämpfer bis zum letzten Atemzug
Untertitel: Mein Leben mit einem Glasknochenkind
Autorin: Stephanie Körner
Verlag: tredition, 2013
ISBN 978-3-8495-0243-0, Paperback, 106 Seiten
Preisinfo : CHF 18.90
Alle Preisangaben in CHF (Schweizer Franken) sind unverbindliche Preisempfehlungen.
Erhältlich im Buchhandel
Buchrückseite:
Leon wurde mit Osteogenesis imperfecta Typ 2b/3, einer schweren Form der Glasknochenkrankheit anno 2004 geboren. Ich war gerade 17 Jahre alt, als ich erfahren habe, dass ich ein behindertes Kind bekommen werde.
Mit ein bisschen Naivität, Durchhaltevermögen, Geduld und mit einem Partner an meiner Seite versuchte ich, diese Situation zu bewältigen. Doch uns wurde das ganze erschwert, Leon nach Hause nehmen zu können. Auch die Achterbahnfahrten von Leons Allgemeinszustand erschwerten es zusätzlich. Damit wir endlich eine richtige Familie wurden, kämpften wir immer und immer wieder um Leon.
Meine Kräfte reichten zwischenzeitlich nicht mehr und ich entschied mich, durch den Druck der Krankenhäuser, Leon in ein Pflegeheim zu bringen. Doch meine Liebe zu Leon war grösser. Die Chance, Leon zu Hause zu betreuen und eine Mama sein zu können, gab mir unser Anwalt...
Anmerkung von Bea:
Mit 2 Jahren kam Leon endlich nach Hause, nachdem die Familie so sehr um ihn gekämpft hatte und um sein Recht, ein normales Familienleben kennen zu lernen. Leon blühte förmlich auf. Ein tragischer Unfall mit dem Buggy, bei dem die Bremsen versagten und bei welchem Leon einen Schädelbasisbruch erlitt, führte dazu, dass Leon in ein Wachkoma fiel. Er starb im Alter von 6 Jahren
Dies ist das Buch einer jungen Mutter, die wie eine Löwin kämpfte um ihr Kind und gegen die Institutionen, die ihr die Pflege ihres Kindes nicht zutrauten, über ihr Leben mit dem besonders fragilen Kind. Ein Buch, das aufgrund der tragischen Ereignisse leider auch eine Form der Trauerarbeit wurde. Wenn ein Kind durch Neurofibromatose Typ II stirbt
ERLEBNISBERICHT EINES VATERS
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Titel: Stobel und die Antwort vom Wind
Untertitel: Biografie
Autor: Klaus Weber
Verlag : Karin Kestner, September 2012
ISBN : 978-3-9812004-8-5, Paperback, 170 Seiten
Preisinfo ca: CHF 15,90
Alle Preisangaben in CHF (Schweizer Franken) sind unverbindliche Preisempfehlungen.
Erhältlich im Buchhandel
Verlagstext:
„Soll ich ihn einmal nicht anheben? Kraft, sich zu wehren, hat er nicht, und in den kleinen Lungen ist nicht viel Luft. Keiner würde etwas merken, und Stobel hätte es schnell geschafft. Keine Operationen, kein weiteres Leben mit Lähmungen, Schmerzen, Angst und Hänseleien mehr. Aber auch keine Chance, es doch zu meistern, den anderen und sich selbst zu zeigen, was in ihm steckt.“ Auch dieser Gedanke taucht auf in dem Buch, das Stobels Vater über das Leben mit dem an Neurofibromatose erkrankten Sohn geschrieben hat.
Doch Stobel hat gezeigt, was in ihm steckt. Davon zeugen die Erzählungen, in denen auch die selbst an NF2 erkrankte Mutter, die Oma, der Bruder, Lehrer, ein Zivi und eine gute Fee zu Wort kommen. Immer klarer wird das Bild eines besonderen jungen Mannes, der dank seiner Familie ein selbstbestimmtes Leben führen konnte, ein Leben mit schier unvorstellbaren Schmerzen und Kämpfen, aber auch mit McDonald's und schnellen Autos, mit Jeanskaufen im Rollstuhl und Orangensorbet.
Nicht zuletzt wird deutlich, was Menschen schaffen, die zusammenhalten und ehrlich zueinander sind. Vielleicht ist es diese Ehrlichkeit, durch die das Buch auch die Lesenden so sehr berührt.
Aus der Buchbesprechung von Gerlind Bode, WIR 01/2013
Stobel ist die Abkürzung für Tobias. Und dieser leidet an Neurofibromatose^, einer Erbkrankheit, bei der Tumoren entstehen können, die zwar nicht zu den bösartigen zählen und mit Chemotherapie behandelt werden, aber an den Stellen, wo sie wuchern, zu schwerwiegenden Behinderungen führen können, die oftmals auch mit Operationen nicht einzuschränken sind.
Das Buch erzählt die Geschichte von Stobel und seiner Familie, berichtet über die Entdeckung der grausamen Wahrheit bei der plötzlichen Ertaubung der Mutter aufgrund eines Gendefekts, der erst da erkannt wird, und das Auftreten der ersten Symptome bei dem noch jungen zweiten Sohn (üblicherweise treten Symptome der Erkrankung erst im Erwachsenenalter auf). Es beschreibt, wie die Familie mit jeder weiteren Veränderung, besser: Einschränkung, umzugehen lernt und dabei die Lebensqualität stets an oberste Stelle setzt.
Dem aufgeweckten und wissbegierigen Jungen wird mit jedweder Unterstützung ermöglicht, die Schule zu besuchen, zunächst vor Ort, später in einem Internat für Körperbehinderte. Unzählige Krankenhausaufenthalte mit Operationen und vielen Eingriffen zählen zu seinem Alltag. Und trotzdem verliert der heranwachsende Junge nie seinen Mut und seine Zuversicht. Die Geschichte wird aus dem Blickwinkel verschiedener Menschen in seiner Umgebung (nicht nur der Eltern und des Bruders, sondern auch von Lehrern und einem seiner Zivis) erzählt. Damit ergibt sich ein vielschichtiges Bild. Alle stimmen überein im Lob der bewundernswerten Energie und Ausdauer dieses jungen Menschen, der inzwischen fast 20-jährig, eine erneute Operation mit der gebotenen Skepsis jedoch auch voller Hoffnung angeht, weil die Situation für ihn inzwischen ohne einen weiteren Eingriff äußerst kritisch geworden ist. Von dieser Operation jedocht wacht er aufgrund unvorhergesehener, unbe-herrschbarer Komplikationen nicht mehr auf.
Trotz des traurigen Ausgangs ist dieses ein Buch voller Hoffnung und Lebensfreude, ein Buch, das zeigt, wie auch schwierige und hoffnungslos erscheinende Situationen von einem starken Familienteam gemeistert werden können. Einer Familie, die gelernt hat, nichts als unmöglich zu betrachten und sich nicht scheut, Hilfe einzufordern, wo sie an ihre eigenen Grenzen stößt. Familie Weber steht auch als Kontakt für die Selbsthilfegruppe NF2 in Hessen mit Rat und Tat zur Verfügung (s. http://www.nf2.de ). ---------------
Sterben eines Kindes nach schwerer Infektion
Diagnose bei David: Erkrankung an Lyme Borreliose (Hirnhautentzündung) nach Zeckenbiss mit 10 Jahren, fortschreitender Muskelschwund, Rückfall im Alter von 15 Jahren
ERFAHRUNGSROMAN
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Titel: Hautnah oder Davids Traum
Autorin: Marianne Fontane
Verlag : Verlag Neue Literatur, Juli 2005
ISBN : 978-3-938157-29-9, Gebunden mit Schutzumschlag, 127 Seiten
Vergriffen im Buchhandel
Zum Inhalt:
Ein Sommer wie er prächtiger kaum sein könnte: heiß und trocken. Ferienzeit, Badezeit.
Doch die Idylle ist trügerisch. An einem der schwülen Sommerabende wird der zehnjährige David mit ungewöhnlich schweren Symptomen ins Krankenhaus eingeliefert. Dort fällt er ins Koma. Die erschreckende Diagnose: Hirnhautentzündung – verursacht durch einen Zeckenbiss.
Aber David hat einen enormen Willen und kämpft sich zurück ins Leben, mühsam erlernt er wieder, seinen Körper zu beherrschen. Im ganzen Ort, der wie gelähmt schien, kehrt wieder Normalität ein.
Doch hinter dieser Fassade lauert schon der nächste Schicksalsschlag: David erkrankt erneut – und diesmal gibt es keine Hoffnung …
»David nahm alles wahr, registrierte, was er lange nicht mehr so gesehen hatte: den Sportplatz, die Betriebshallen, den Laden, die Bushaltestelle, dann die Brücke mit dem Wehr. Er sah die Vergangenheit …
Auch zum Wäldchen konnte er sehen. Es lebte auf in der Sonne, war aber noch durchsichtig. War auch schon lange stumm, hatte kein Kind mehr gesehen, an keinem Tag, in keinem Jahr mehr seit damals …«
In leisem, aber eindringlichem Ton erzählt die Autorin Marianne Fontane Davids Geschichte, die Nöte seiner Familie und Freunde, das ständige Schwanken zwischen Hoffnung und Verzweiflung. Hautnah beschreibt sie die Geburt von Davids Traum …
Die Autorin:
Geboren im Jahr 1941 in Schwerin
Examen als Lehrerin für Musik und Kunsterziehung der Oberstufe
Berufsfremd tätig in einer wissenschaftlichen Bibliothek, als Laborhilfskraft, als Sprechstundenhilfe in der Praxis ihres Ehemannes, Urgroßneffe des Schriftstellers Theodor Fontane
Verheiratet, 3 Söhne
Hobbys: Lesen, Fotografieren, Handarbeiten und die Beschäftigung mit medizinischen Themen Der Autor verlor insgesamt 3 seiner Töchter. Anna starb im 1. Lebensjahr an Plötzlichem Kindstod.
Joana litt am Rubinstein-Taybi-Syndrom und starb mit 30 Jahren an Krebs
Malva Marina wurde mit einem Wasserkopf geboren und starb im Alter von 8 Jahren.
GEDICHTE AUS DEM LEBEN (u.a. mit 3 Besonderen Kindern)
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Titel: Joana und andere Gedichte /Joana i altres poemes
Autor: Joan Margarit
Übersetzer: Juana Burghardt, Tobias Burghardt
Verlag: Edition Delta, Juli 2007
ISBN/EAN: 9783927648180, Softcover, 172 Seiten, Sprachen: Deutsch und Katalanisch
Vergriffen im Buchhandel
Zum Inhalt:
JOAN MARGARIT las auf der Leipziger Buchmesse 2007 in der von ihm bevorzugten Jazz-Kombination mit Swing, Sound & Soul, die in seinen Gedichten leidenschaftlich mitklingen. Seine Poesie bezeichnete einmal der katalanische Poet Miquel Martí i Pol als „zutiefst musikalisch“, weil sie wesentliche Themen ohne Umschweife ausdrückt, präzise und intensiv. Daher rührt seine große Leserschaft in Katalonien und Spanien.
Der Kindstod seiner Tochter Anna im 1. Lebensjahr und das Leben der kranken Tochter Joana, die am Rubinstein-Taybe-Syndrom litt und dreißigjährig an Krebs starb, sind für ihn traumatische Erschütterungen, die er poetisch begleitet und mitfühlend umgestaltet. Indes sah Pablo Neruda seine behinderte Tochter Malva Marina, die einen Wasserkopf hatte, seit ihrem zweiten Lebensjahr nicht mehr wieder, schrieb auch nie über sie, die achtjährig verstarb und 1942 auf dem Friedhof in Gouda beerdigt wurde. „Ich hatte das Glück, in einer vergleichbaren Situation nicht fliehen zu können. Neruda hatte dieses Glück nicht“, erhellt er sein Gedicht „Autobahn“ und einen wichtigen Aspekt des Requiems „Joana“.
Der zweite Teil versammelt Gedichte von seinen Anfängen bis heute. José Agustín Goytisolo beschreibt die europäische Kategorie: „Joan Margarit ist ein Dichter, der ebensogut auf Italienisch, Französisch, Englisch, Portugiesisch oder Spanisch schreiben könnte, und seine Qualität wäre immer sehr hoch... Er ist einer meiner Lieblingsdichter.“ Joan Margarit erhielt mehrere Poesiepreise, darunter den Miquel de Palol 1981, den Carles Riba 1985 und den „Serra d’Or“ 1987. Übersetzte Einzeltitel liegen in Englisch, Hebräisch und Russisch vor. Einige Gedichte sind vertont, darunter„Paraula de Jazz“.
Der Autor:
Joan Margarit i Consarnau wurde in den späten Wirren des Spanischen Bürgerkriegs am 11. Mai 1938 in Sanaüja, Kreis Segarra, geboren. Die Familie verschlug es in seiner Kindheit an mehrere Orte, darunter Rubí, Figueres und Girona, bis sie 1948 wieder in Barcelona lebte. Sein Vater war Architekt und mit dem Wiederaufbau mancher zerstörter Dorfregionen in Katalonien beschäftigt. Nach dem Abitur 1954 am Instituto Ausiàs March in Barcelona, zog die Familie nach Santa Cruz de Tenerife, wo er sich auf das Architekturstudium vorbereitete und eine Hälfte seines Wehrdienstes ableistete. Auf den mehrtägigen Seefahrten zwischen den Kanarischen Inseln und Barcelona schrieb er seine ersten Gedichte.
Diagnose bei Leon: schwere Form der Glasknochenkrankheit, Typ 2b/3. Er starb, 6 Jahre alt, nach einem tragischen Unfall mit einem Buggy, bei welchem die Bremsen versagten.
ERFAHRUNGSBERICHT EINER MUTTER
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Titel: Leon - ein Kämpfer bis zum letzten Atemzug
Untertitel: Mein Leben mit einem Glasknochenkind
Autorin: Stephanie Körner
Verlag: tredition, 2013
ISBN 978-3-8495-0243-0, Paperback, 106 Seiten
Preisinfo : CHF 18.90
Alle Preisangaben in CHF (Schweizer Franken) sind unverbindliche Preisempfehlungen.
Erhältlich im Buchhandel
Buchrückseite:
Leon wurde mit Osteogenesis imperfecta Typ 2b/3, einer schweren Form der Glasknochenkrankheit anno 2004 geboren. Ich war gerade 17 Jahre alt, als ich erfahren habe, dass ich ein behindertes Kind bekommen werde.
Mit ein bisschen Naivität, Durchhaltevermögen, Geduld und mit einem Partner an meiner Seite versuchte ich, diese Situation zu bewältigen. Doch uns wurde das ganze erschwert, Leon nach Hause nehmen zu können. Auch die Achterbahnfahrten von Leons Allgemeinszustand erschwerten es zusätzlich. Damit wir endlich eine richtige Familie wurden, kämpften wir immer und immer wieder um Leon.
Meine Kräfte reichten zwischenzeitlich nicht mehr und ich entschied mich, durch den Druck der Krankenhäuser, Leon in ein Pflegeheim zu bringen. Doch meine Liebe zu Leon war grösser. Die Chance, Leon zu Hause zu betreuen und eine Mama sein zu können, gab mir unser Anwalt...
Anmerkung von Bea:
Mit 2 Jahren kam Leon endlich nach Hause, nachdem die Familie so sehr um ihn gekämpft hatte und um sein Recht, ein normales Familienleben kennen zu lernen. Leon blühte förmlich auf. Ein tragischer Unfall mit dem Buggy, bei dem die Bremsen versagten und bei welchem Leon einen Schädelbasisbruch erlitt, führte dazu, dass Leon in ein Wachkoma fiel. Er starb im Alter von 6 Jahren
Dies ist das Buch einer jungen Mutter, die wie eine Löwin kämpfte um ihr Kind und gegen die Institutionen, die ihr die Pflege ihres Kindes nicht zutrauten, über ihr Leben mit dem besonders fragilen Kind. Ein Buch, das aufgrund der tragischen Ereignisse leider auch eine Form der Trauerarbeit wurde. Wenn ein Kind durch Neurofibromatose Typ II stirbt
ERLEBNISBERICHT EINES VATERS
°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°
Titel: Stobel und die Antwort vom Wind
Untertitel: Biografie
Autor: Klaus Weber
Verlag : Karin Kestner, September 2012
ISBN : 978-3-9812004-8-5, Paperback, 170 Seiten
Preisinfo ca: CHF 15,90
Alle Preisangaben in CHF (Schweizer Franken) sind unverbindliche Preisempfehlungen.
Erhältlich im Buchhandel
Verlagstext:
„Soll ich ihn einmal nicht anheben? Kraft, sich zu wehren, hat er nicht, und in den kleinen Lungen ist nicht viel Luft. Keiner würde etwas merken, und Stobel hätte es schnell geschafft. Keine Operationen, kein weiteres Leben mit Lähmungen, Schmerzen, Angst und Hänseleien mehr. Aber auch keine Chance, es doch zu meistern, den anderen und sich selbst zu zeigen, was in ihm steckt.“ Auch dieser Gedanke taucht auf in dem Buch, das Stobels Vater über das Leben mit dem an Neurofibromatose erkrankten Sohn geschrieben hat.
Doch Stobel hat gezeigt, was in ihm steckt. Davon zeugen die Erzählungen, in denen auch die selbst an NF2 erkrankte Mutter, die Oma, der Bruder, Lehrer, ein Zivi und eine gute Fee zu Wort kommen. Immer klarer wird das Bild eines besonderen jungen Mannes, der dank seiner Familie ein selbstbestimmtes Leben führen konnte, ein Leben mit schier unvorstellbaren Schmerzen und Kämpfen, aber auch mit McDonald's und schnellen Autos, mit Jeanskaufen im Rollstuhl und Orangensorbet.
Nicht zuletzt wird deutlich, was Menschen schaffen, die zusammenhalten und ehrlich zueinander sind. Vielleicht ist es diese Ehrlichkeit, durch die das Buch auch die Lesenden so sehr berührt.
Aus der Buchbesprechung von Gerlind Bode, WIR 01/2013
Stobel ist die Abkürzung für Tobias. Und dieser leidet an Neurofibromatose^, einer Erbkrankheit, bei der Tumoren entstehen können, die zwar nicht zu den bösartigen zählen und mit Chemotherapie behandelt werden, aber an den Stellen, wo sie wuchern, zu schwerwiegenden Behinderungen führen können, die oftmals auch mit Operationen nicht einzuschränken sind.
Das Buch erzählt die Geschichte von Stobel und seiner Familie, berichtet über die Entdeckung der grausamen Wahrheit bei der plötzlichen Ertaubung der Mutter aufgrund eines Gendefekts, der erst da erkannt wird, und das Auftreten der ersten Symptome bei dem noch jungen zweiten Sohn (üblicherweise treten Symptome der Erkrankung erst im Erwachsenenalter auf). Es beschreibt, wie die Familie mit jeder weiteren Veränderung, besser: Einschränkung, umzugehen lernt und dabei die Lebensqualität stets an oberste Stelle setzt.
Dem aufgeweckten und wissbegierigen Jungen wird mit jedweder Unterstützung ermöglicht, die Schule zu besuchen, zunächst vor Ort, später in einem Internat für Körperbehinderte. Unzählige Krankenhausaufenthalte mit Operationen und vielen Eingriffen zählen zu seinem Alltag. Und trotzdem verliert der heranwachsende Junge nie seinen Mut und seine Zuversicht. Die Geschichte wird aus dem Blickwinkel verschiedener Menschen in seiner Umgebung (nicht nur der Eltern und des Bruders, sondern auch von Lehrern und einem seiner Zivis) erzählt. Damit ergibt sich ein vielschichtiges Bild. Alle stimmen überein im Lob der bewundernswerten Energie und Ausdauer dieses jungen Menschen, der inzwischen fast 20-jährig, eine erneute Operation mit der gebotenen Skepsis jedoch auch voller Hoffnung angeht, weil die Situation für ihn inzwischen ohne einen weiteren Eingriff äußerst kritisch geworden ist. Von dieser Operation jedocht wacht er aufgrund unvorhergesehener, unbe-herrschbarer Komplikationen nicht mehr auf.
Trotz des traurigen Ausgangs ist dieses ein Buch voller Hoffnung und Lebensfreude, ein Buch, das zeigt, wie auch schwierige und hoffnungslos erscheinende Situationen von einem starken Familienteam gemeistert werden können. Einer Familie, die gelernt hat, nichts als unmöglich zu betrachten und sich nicht scheut, Hilfe einzufordern, wo sie an ihre eigenen Grenzen stößt. Familie Weber steht auch als Kontakt für die Selbsthilfegruppe NF2 in Hessen mit Rat und Tat zur Verfügung (s. http://www.nf2.de ). ---------------
Sterben eines Kindes nach schwerer Infektion
Diagnose bei David: Erkrankung an Lyme Borreliose (Hirnhautentzündung) nach Zeckenbiss mit 10 Jahren, fortschreitender Muskelschwund, Rückfall im Alter von 15 Jahren
ERFAHRUNGSROMAN
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Titel: Hautnah oder Davids Traum
Autorin: Marianne Fontane
Verlag : Verlag Neue Literatur, Juli 2005
ISBN : 978-3-938157-29-9, Gebunden mit Schutzumschlag, 127 Seiten
Vergriffen im Buchhandel
Zum Inhalt:
Ein Sommer wie er prächtiger kaum sein könnte: heiß und trocken. Ferienzeit, Badezeit.
Doch die Idylle ist trügerisch. An einem der schwülen Sommerabende wird der zehnjährige David mit ungewöhnlich schweren Symptomen ins Krankenhaus eingeliefert. Dort fällt er ins Koma. Die erschreckende Diagnose: Hirnhautentzündung – verursacht durch einen Zeckenbiss.
Aber David hat einen enormen Willen und kämpft sich zurück ins Leben, mühsam erlernt er wieder, seinen Körper zu beherrschen. Im ganzen Ort, der wie gelähmt schien, kehrt wieder Normalität ein.
Doch hinter dieser Fassade lauert schon der nächste Schicksalsschlag: David erkrankt erneut – und diesmal gibt es keine Hoffnung …
»David nahm alles wahr, registrierte, was er lange nicht mehr so gesehen hatte: den Sportplatz, die Betriebshallen, den Laden, die Bushaltestelle, dann die Brücke mit dem Wehr. Er sah die Vergangenheit …
Auch zum Wäldchen konnte er sehen. Es lebte auf in der Sonne, war aber noch durchsichtig. War auch schon lange stumm, hatte kein Kind mehr gesehen, an keinem Tag, in keinem Jahr mehr seit damals …«
In leisem, aber eindringlichem Ton erzählt die Autorin Marianne Fontane Davids Geschichte, die Nöte seiner Familie und Freunde, das ständige Schwanken zwischen Hoffnung und Verzweiflung. Hautnah beschreibt sie die Geburt von Davids Traum …
Die Autorin:
Geboren im Jahr 1941 in Schwerin
Examen als Lehrerin für Musik und Kunsterziehung der Oberstufe
Berufsfremd tätig in einer wissenschaftlichen Bibliothek, als Laborhilfskraft, als Sprechstundenhilfe in der Praxis ihres Ehemannes, Urgroßneffe des Schriftstellers Theodor Fontane
Verheiratet, 3 Söhne
Hobbys: Lesen, Fotografieren, Handarbeiten und die Beschäftigung mit medizinischen Themen Der Autor verlor insgesamt 3 seiner Töchter. Anna starb im 1. Lebensjahr an Plötzlichem Kindstod.
Joana litt am Rubinstein-Taybi-Syndrom und starb mit 30 Jahren an Krebs
Malva Marina wurde mit einem Wasserkopf geboren und starb im Alter von 8 Jahren.
GEDICHTE AUS DEM LEBEN (u.a. mit 3 Besonderen Kindern)
°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°
Titel: Joana und andere Gedichte /Joana i altres poemes
Autor: Joan Margarit
Übersetzer: Juana Burghardt, Tobias Burghardt
Verlag: Edition Delta, Juli 2007
ISBN/EAN: 9783927648180, Softcover, 172 Seiten, Sprachen: Deutsch und Katalanisch
Vergriffen im Buchhandel
Zum Inhalt:
JOAN MARGARIT las auf der Leipziger Buchmesse 2007 in der von ihm bevorzugten Jazz-Kombination mit Swing, Sound & Soul, die in seinen Gedichten leidenschaftlich mitklingen. Seine Poesie bezeichnete einmal der katalanische Poet Miquel Martí i Pol als „zutiefst musikalisch“, weil sie wesentliche Themen ohne Umschweife ausdrückt, präzise und intensiv. Daher rührt seine große Leserschaft in Katalonien und Spanien.
Der Kindstod seiner Tochter Anna im 1. Lebensjahr und das Leben der kranken Tochter Joana, die am Rubinstein-Taybe-Syndrom litt und dreißigjährig an Krebs starb, sind für ihn traumatische Erschütterungen, die er poetisch begleitet und mitfühlend umgestaltet. Indes sah Pablo Neruda seine behinderte Tochter Malva Marina, die einen Wasserkopf hatte, seit ihrem zweiten Lebensjahr nicht mehr wieder, schrieb auch nie über sie, die achtjährig verstarb und 1942 auf dem Friedhof in Gouda beerdigt wurde. „Ich hatte das Glück, in einer vergleichbaren Situation nicht fliehen zu können. Neruda hatte dieses Glück nicht“, erhellt er sein Gedicht „Autobahn“ und einen wichtigen Aspekt des Requiems „Joana“.
Der zweite Teil versammelt Gedichte von seinen Anfängen bis heute. José Agustín Goytisolo beschreibt die europäische Kategorie: „Joan Margarit ist ein Dichter, der ebensogut auf Italienisch, Französisch, Englisch, Portugiesisch oder Spanisch schreiben könnte, und seine Qualität wäre immer sehr hoch... Er ist einer meiner Lieblingsdichter.“ Joan Margarit erhielt mehrere Poesiepreise, darunter den Miquel de Palol 1981, den Carles Riba 1985 und den „Serra d’Or“ 1987. Übersetzte Einzeltitel liegen in Englisch, Hebräisch und Russisch vor. Einige Gedichte sind vertont, darunter„Paraula de Jazz“.
Der Autor:
Joan Margarit i Consarnau wurde in den späten Wirren des Spanischen Bürgerkriegs am 11. Mai 1938 in Sanaüja, Kreis Segarra, geboren. Die Familie verschlug es in seiner Kindheit an mehrere Orte, darunter Rubí, Figueres und Girona, bis sie 1948 wieder in Barcelona lebte. Sein Vater war Architekt und mit dem Wiederaufbau mancher zerstörter Dorfregionen in Katalonien beschäftigt. Nach dem Abitur 1954 am Instituto Ausiàs March in Barcelona, zog die Familie nach Santa Cruz de Tenerife, wo er sich auf das Architekturstudium vorbereitete und eine Hälfte seines Wehrdienstes ableistete. Auf den mehrtägigen Seefahrten zwischen den Kanarischen Inseln und Barcelona schrieb er seine ersten Gedichte.