Ausgleich für Eltern - aber wie?

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mokipoki
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Ausgleich für Eltern - aber wie?

Beitrag von mokipoki » 10. Dezember 2015, 09:59

Hallo miteinander

Schön gibt's dieses Forum. Unser Sohn hat vor einer Woche die definitive Diagnose ADHS erhalten mit 5 Jahren. Es war uns aber eigentlich von Anfang an klar - es begann kurz nach der Geburt: Kein Kind hatte so viel Energie wie er.

Ich selber als Vater habe manchmal das Gefühl mir geht die Energie bald komplett aus. Mir scheint der Fokus ist sehr stark auf dem ADHS Kind - es fordert entsprechend auch ständig was, das ist klar. Aber wie schafft man als Eltern die innere Balance? Ich habe mir Anfang 2015 vorgenommen mehr zu joggen, aber komme energiemässig überhaupt nicht mal mehr vor die Tür, da ich komplett ausgepowered bin, morgens und Abends.

Je mehr uns die Energie ausgeht desto mehr scheint der Kleine neue Energie zu haben. Kennt ihr das auch?
Wie geht ihr um mit eurer Energie, wie haltet ihr eure Balance? Tipps und Tricks würden mich sehr interessieren.
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orphan
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Re: Ausgleich für Eltern - aber wie?

Beitrag von orphan » 10. Dezember 2015, 13:43

Dazu gibt es leider kein Pauschalrezept. Ich suche schon lange danach ... nach der besten Methode, wie man "Energie" tanken kann, Ausgeglichen ist und trotz Mehrfachbelastung meistens gut gelaunt ist!
Das mit dem Sport geht mir genauso. Dann, wenn ich Zeit hätte, bin ich meistens so geschafft, dass ich mich nicht zum Joggen oder Sport machen aufraffen kann. Obwohl ich wüsste, dass es gut tun würde. Manchmal klappt es eine Zeit lang ganz gut ... und dann gibt es wieder Phasen, in denen ich so viele Termine wegen meinem Sohn habe, dass ich vergesse, dass ich mir vorgenommen habe, mehr Sport zu machen. Nach einigen Wochen fällt es mir dann wieder ein ...!!!
In den letzten Jahren habe ich mein Leben so angepasst, dass ich mir nur noch Kleinigkeiten vornehme, die ich machen möchte. Keine grossen Erwartungen mehr ... dann gibt es auch keine Enttäuschungen.

Ich glaube, diesen Weg, Energie zu tanken und die Balance zu finden, muss jeder für sich selber gehen. Mit einem besonderen Kind muss man den geeignetsten Weg finden, den man als Familie gehen kann. Jeder muss sich in der Familie wohl fühlen und dazu muss man manchmal vielleicht auch Kompromisse machen, die man eigentlich gar nicht machen will. Die "Idee" bzw. "Vorstellung" oder "Erziehung", die man sich vorgenommen hat, funktioniert meistens nicht zusammen mit einem besonderen Kind!

Wünsche dir viel Erfolg und Kraft.
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Beatrice
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Re: Ausgleich für Eltern - aber wie?

Beitrag von Beatrice » 10. Dezember 2015, 18:46

Hoi Mokipoki

Herzlich willkommen im Forum. Ich weiss nicht, ob ich mich hier einreihen darf - ich bin weniger betreuende Mami (habe jedoch besondere Hütekinder), sondern ich bin selbstbetroffen mit diversen "Defekten", was das Leben damit manchmal auch ganz unschön anstrengend macht. Und ich bin hier die Bücherfee. So ganz spontan ist mir dabei das kleine Büchlein eingefallen, das ich Dir und Euch hiermit vorstelle:

ENTSPANNUNGSÜBUNGEN DER WUNDERBAR EINFACHEN ART
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Titel: EINFACH SEIN - Wege aus der Anstrengung
Untertitel: Eine Einladung für Menschen, die in der (Psycho-)Onkologie, in der Palliativversorgung oder im Hospiz arbeiten, hauptberuflich oder ehrenamtlich
Autorin: Cornelia Hammer
Verlag: gawa, April 2013
ISBN : 978-3-9815880-1-9, Geheftet, 48 Seiten, mit farbigen Fotos aus der Natur

Preisinfo : 14,90 Eur[D] / 15,40 Eur[A] / 21,90 CHF UVP
Alle Preisangaben in CHF (Schweizer Franken) sind unverbindliche Preisempfehlungen.

Erhältlich im Buchhandel

Anmerkung von Bea
Ursprünglich, wie im Untertitel vermerkt, wurde dieses kleine, wunderschön gestaltete Büchlein für jene Personen geschrieben, die in einem Hospiz arbeiten. Die mit schwierigen Themen konfrontiert sind, oft am Limit sind.
Dies trifft jedoch auch ganz besonders für Eltern zu, die ein schwerbehindertes oder schwerkrankes Kind zu Hause betreuen. Auch sie kommen an Grenzen, fühlen sich innen oder aussen beengt, angespannt oder ängstlich, leiden an Verspannungen, Stress, Energielosigkeit, Überreiztheit und Schmerzen. Und sie finden kaum Zeit, ausserhalb Entspannung für sich zu suchen oder aufzutanken, Energien aufzuladen.
Mit diesen einfachen Übungen, die in diesem Büchlein vorgestellt werden, erhalten sie einen echten Rettungsanker, der sich in kleinen Pausen finden lässt. Es sind Übungen, die man überall praktizieren kann - die rasch und nachhaltig lockern, einfach gut tun, einen sich selbst wieder fühlen lassen. Und ganz nebenbei, die nichts kosten und die man als Selbsthilfe für sich einfach immer nutzen kann.
Folgende Praktiken werden in ihrer Wirkungsweise vorgestellt:
Herzhaft gähnen
Seufzen
Schnauben wie ein Pferd
Arme schwingen
sich räkeln
Summen
Atem-Wahrnehmung, einfache Atemübungen
Jiggeln (Wippen)
die wohltuende Wirkung eines Nickerchens
Wertschätzung für sich selbst empfinden
Wohl-Wünschen (sich selbst alles Gute wünschen)
Meditationen
Dankbarkeit -die guten Dinge des Tages aufschreiben
Atemresonanz -auch mit dem Partner, dem Kind

Manche der Übungen können Sie auch mit dem Kind oder den gesunden Geschwistern machen, auch ihnen werden sie Wohlbefinden oder einfach Spass bereiten.


Ein Büchlein, das ich wirklich allen Eltern empfehlen kann, ganz besonders den Eltern pflege-und betreuungsintensiver Kinder.

Die Broschüre kann sowohl von Einzelnen genutzt werden als auch von Teams, die neue Wege der Stressbewältigung finden möchten.

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Persönlich habe ich viele dieser hier vorgestellten Übungen auch in der Atemtherapie nach Middendorf kennen gelernt - erstaunt realisiere ich es immer wieder, wie einfach diese kleinen Übungen sind und wie effektiv sie wirken in vielen Lebenslagen.
Und wenn es doch einmal möglich ist, für eine Zeit das Haus zu verlassen. Ein flotter Spaziergang oder auch ein Schlendern - je nach Stimmung - geben und lassen einem Luft und belasten die Gelenke weit weniger als das Joggen.

Ich wünsche Dir, Orphan und allen, die hier mitlesen oder schreiben ganz viel neue Energie und Raum, um Atem zu schöpfen

Liebe Grüsse
Bea
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Hasina
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Re: Ausgleich für Eltern - aber wie?

Beitrag von Hasina » 19. Dezember 2015, 17:58

Hallo Mokipoki
Ich fühle mit dir!Das gleich erlebe ich fast Täglich!
Unser Sohn hat vor zwei Wochen die Diagnose ADHS erhalten...er ist aber schon 12 Jahre alt.All die Jahren habe ich so viel mit Ihm durchgemacht...er war und ist so anstrengend!!!Niemand glaubte mir dass mit Ihm etwas nicht stimmt oder er einfach anders ist als andere Kinder in seinem Alter! Ich fühlte mich jeden Abend völlig ausgelaugt und traurig!! Inzwischen habe ich wieder angefangen zu arbeiten (Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht)...jetzt ist mein Alltag etwas ausgeglichener worden und so habe ich wieder mehr Energie für unseren Sohn bekommen.

Alles Gute...und viele stressfreie Stunden wünscht dir:
Hasina aus der Schweiz
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