Wie die Behinderung akzeptieren???

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Noelia05
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Wie die Behinderung akzeptieren???

Beitrag von Noelia05 » 10. April 2007, 11:38

Ich schreibe nun mal wieder was, habe bemerkt dass es leider in diesem Forum etwas still ist... :?

Ich lese selten von solchen Gedanken, sicher geht es nicht nur mir so. Meine Frage: Wie lange dauerte bei euch der Prozess des Akzeptierens? Ich meine wann konntet ihr auch mit der Tatsache ein Behindertes Kind zu haben abfinden und ein glückliches und zufriedenes Leben führen? Unsere Tochter ist bald 2 und ich befinde mich noch mitten in diesem für mich sehr schweren Prozess. Ich beobachte viel zu oft andere Familien mit gesunden Kindern, z.B.Nachbarn, und ertappe mich wieder bei Gedanken wie: die habens gut, wieso wir nicht? wenn es mir ganz schlecht geht, habe ich das Gefühl andere sind auf der Sonnenseite, ich auf der Schattenseite...Es ist ungerecht usw..dabei haben wir auch viele schöne Momente mit unserer Tochter. Ich kann nur diese Gedanken nicht abstellen. Im Moment fragen auch immer viele, läuft sie schon und spricht sie usw...es ist eine schwere Zeit für mich. viele kleinere Kinder holen sie früher oder später ein und wenn ich das jeweils sehe, fühlt es sich an wie tausend Messerstiche in mein Herz, es tut so weh! Kennt ihr das? Ich habe grosse aber Angst davor diesen Schmerz zu spüren...Ich bin oft sehr traurig über alles. Ich fühle mich manchmal als nicht mehr zugehörig zu all den 'normalen' Mütter mit den perfekten Kindern, ich fühle mich wirklich selbst wie behindert. Das tue ich mir doch selbst an, aber wie finde ich nur einen Weg damit zurechtzukommen ohen ständig diese Gedanken und ängste. :cry:
Elisabeth
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Beitrag von Elisabeth » 10. April 2007, 18:32

Liebe Sandra

Es kann wirklich ein sehr langer Prozess sein, bis man seinen Weg zusammen mit seinem besonderen Kind gefunden hat. Das kenne ich gut aus eigener Erfahrung. Es so zu akzeptieren wie es ist, fällt oft schwer, und es ist oft einfach auch das Umfeld mit all den gesunden Kindern, das es uns noch schwerer macht. Diese Entwicklungsphase des Kleinkindes, wo ja so viel passiert mit gehen und sprechen lernen und vieles mehr, kann extrem hart sein. Und genau in einer solchen Phase steckst du mitten drin. Auch sonst ist dieses Alter sehr anstrengend für die Mutter und man kommt an seine Grenzen. Wenn sich eine allgemeine Erschöpfung breit macht, sieht man sowieso alles noch dunkler und hat Mühe, auch Positives zu sehen. Diese ewige Vergleicherei macht einem extrem zu schaffen, man versucht auszuweichen, zu ignorieren, und doch kommt man oft nicht drum herum.
Solche neidischen Gedanken und Gefühle des Ausgeschlossenseins, des Nichtdazugehörens sind einfach da und gehören wohl auch ein Stück zu unserem Leben, das ist ganz normal. Aber wie damit umgehen? Das ist in der Tat nicht leicht und ich weiss gar nicht so recht, was ich dir raten kann.
Ich weiss einfach, dass ich auch grosse Mühe hatte, als unser Sohn im Alter deiner Tochter war. Ich zog mich zu jener Zeit ziemlich zurück und konzentrierte mich auf meine Familie. Das hat mir geholfen und ich hatte solche negativen Gedanken viel weniger. Ich freute mich an dem, was mein Sohn erlernte, wenn auch viel später als die gesunden Kinder. Das war mir mit der Zeit völlig egal.

Hat die Kleine Therapien? Im Lauf der Zeit habe ich gemerkt, dass solche nicht nur positiv sind. Sie können leider auch viel dazu beitragen, dass einfach mal ein normales unbeschwertes Familienleben nicht so gut möglich ist. Man ist ständig unterwegs und unter Druck, muss daheim Übungen machen etc. Natürlich will man ja nichts verpassen und tut alles Erdenkliche und eure Tochter ist ja noch so klein. Natürlich zogen wir all diese Therapien wie Frühförderung, Psychomotorik, Physiotherapie, Logopädie und Ergotherapie auch durch, aber nach 12 Jahren pausenlosen Therapien spürten ich und auch mein Sohn eine grosse Erschöpfung. Wir mochten einfach nicht mehr! Und zumindest eine Pause tut ja so gut!

Vielleicht geht es dir besser, wenn du dir bewusst etwas Zeit für dich nehmen kannst und dir etwas zuliebe tust. Es gibt auch ausserfamiliäre Entlastungsmöglichkeiten.
Mit der Zeit, wenn das Kind grösser ist, wirst du sicher auch Dinge sehen, die es besonders gut kann. Wenn du dich auf diese konzentrierst und diese unterstützt, hilft dir das auch. Man darf nicht immer nur die Schwächen sehen und diese quasi "wegtherapieren".

Das habe ich in den 12 Jahren mit meinem Sohn gelernt. Es gab und gibt einfach Dinge, die er nicht kann. Da hilft auch die allerbeste Therapie nichts. Diesen Tatsachen muss man einfach ins Auge schauen. Lange Zeit verdrängte ich das einfach und dachte, er ist ja in Therapie, das kommt sicher noch. Viele Therapeuten sind auch nicht ehrlich und machen einem noch falsche Hoffnungen. Aber es ist eben nicht so und er hat heute immer noch körperliche Defizite, die ihn einschränken und ihm nicht ein normales Bubenleben ermöglichen. Sein Herz wird nie gesund sein, seine Motorik wird ihm immer zu schaffen machen, vielleicht lernt er irgendwann doch noch Velo fahren, und sonst....was soll's. Ändern kann man ja doch nichts. Aber das kann ein jahrelanger Prozess sein, der sehr schmerzhaft ist. Aber irgendwann wirst auch du dies schaffen. Heute fördere ich lieber seine Stärken und gönne ihm sehr, dass er ein solch guter und super interessierter Schachspieler ist.

Aber wie gesagt, er ist ja auch viel älter als dein Mädchen. Das Muttersein von einem besonderen Kind ist eine grosse Herausforderung und eine Lebensaufgabe. Es gibt Zeiten der Hochs und der Tiefs, die sich abwechseln. Man hat Angst, wenn man an die Zukunft denkt. Das habe ich auch oft. Ich denke, dass es dir besser geht, wenn du nicht vorausschaust und dich an kleinen Dingen freuen kannst. Versuche in der Gegenwart zu leben und nicht auf andere Familien zu schauen.

Ich hoffe fest für dich, dass irgendwann die Zeiten der Hochs und der Glücksgefühle überwiegen und die dich stark machen für schwierigere Zeiten.

Ich wünsche dir viele schöne Momente zusammen mit deiner Tocher, die dir Kraft geben für deine Lebensaufgabe.

Alles Liebe und Gute und viele herzliche Grüsse,
Elisabeth



:D
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Shooter
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Beitrag von Shooter » 11. April 2007, 20:46

Wie lange dauert das akzeptieren?
Eine gute Frage. Ich denke mal, dies ist bei jedem verschieden. Ich kann nur mal von mir berichten.
Ich habe die Behinderung bei Michael sehr schnell akzepiert. Am Anfang, als die Ärzte noch von einer Epilepsie ausgegangen sind, hatte ich eigentlich überhaupt keine Probleme, da ich einen Epileptiker kannte, der ohne Probleme lebte. Hart wurde es, als und mittgeteilt wurde, dass Michaels Hirn abstirbt und es nichts gibt, was man dagegen machen kann. Es hiess damals, dass er in den nächsten 5 Minuten sterben kann oder vielleicht auch 2 jährig werden kann, was aber unwahrscheinlich ist. Dies hat mich und meine Frau dann doch sehr mitgenommen. Ich hatte danach auch eine schlaflose Nacht mit sehr vielen Gedanken. Warum ist er behindert, warum kann man nichts machen dagegen, obwohl die Medizin ja so weit sein soll, warum hat es uns getroffen, etc. Ich denke, jeder der sagt, dass er in einer solchen Situation keine solchen Gedanke hat ist nicht ehrlich. Aber am nächsten Morgen sah alles schon besser aus, viele im Kispi verstehen dies wohl bis heute nicht, ich ehrlich gesagt auch nicht ganz, wie ich das so schnell geschafft habe. Ich hätte mir dies nicht unbedingt zugetraut, aber es ist möglich.
Ich habe mir halt einfache Antworten auf meine Fragen gesucht, und natürlich auch viel mit meiner Frau und der Familie gesprochen, dies ist sicher das beste Mittel, das es gibt. Aber es ist bestimmt auch nicht bei allen möglich.
Warum haben wir ein behindertes Kind? Warum soll ich noch länger darüber nachdenken, ich denke auch nicht darüber nach, warum meine anderen zwei ausgerechnet gesund sind. Ich habe noch niemanden gehört, der gesagt hat, warum habe ich ein gesundes Kind. Dies ist ja schliesslich nicht selbstverständlich. Warum also fragen, warum ist mein Kind behindert, es ist halt so. Meiner Meinung nach ist dies sowieso die schlechteste Frage die es gibt, denn ich garantiere, dass ich, auch wenn ich noch 50 Jahre jeden Tag darüber nachdenke, sicher keine Antwort finden werde! Wenn ich aber die Zeit, die ich jetzt nicht mehr mit dieser unbeantwortbaren Frage verschwende mit Michael verbringe, ist sie sicher besser angelegt.
Sicher ist es auch hart, wenn man andere Kinder sieht, die jede Minute etwas dazulernen und das eigene kann es nicht, ich habe dies deutlich erlebt mit Michaels Zwillingsschwester. Sie konnte immer mehr und Michael hat sich noch zurückentwickelt. Am schlimmsten war dies als unser drittes Kind, Daniel geboren wurde. Die Hebamme legte ihn der Mutter auf die Brust, er hob den Kopf leicht an, schaute mich kurz an und dann die zukünftige "Futterkrippe", legte den Kopf wieder hin. Da sagte ich zu meiner Frau, "verrückt, er kann nach kaum einer Minute schon mehr als Michael je konnte oder können wird." Aber was solls, Daniel ist Daniel und Michael ist Michael. Ich habe mir letztens mal überlegt, wenn jetzt ein Wunder geschehen würde und Michael wäre von einer Sekunde auf die andere gesund und könnte alles, was seine Schwester schon kann, ich hätte bestimmt Mühe damit, es wäre nicht mehr mein Michael.
Auf die anderen Leute pfeiffe ich heute. Wie oft werden die Köpfe nach uns gedreht wenn wir spazieren gehen? Seit Michi den ganzen Tag sondiert werden muss ist es noch schlimmer, der Sondomat ist halt nicht zu übersehen. Da wird getuschelt etc. Soll ich mich darüber aufregen? Warum auch, ich habe bestimmt besseres zu tun mit meiner Zeit. Kürzlich waren wir mit den Kindern Schuhe kaufen, im Laden war noch eine Familie mit 2 Kindern so um die 10 Jahre. Eines hat mich plötzlich gefragt, warum denn der grosse Bub im Wagen sitzt. Ich habe geantwortet, dass er halt behindert sei und nicht laufen könne. Er nickte und ging wieder zur Rutschbahn im Geschäft. Dann habe ich seine Mutter angesehen, die wäre am liebsten im Boden versunken, das habe ich Ihr angesehen, gesagt hat sie aber nichts. Aber ich finde, das Kind hatte recht, es hat geschaut, hat gefragt, ich habe geantwortet für uns beide war es erledigt. Ich weiss nicht, warum sich seine Mutter geschämt hat, ist doch ehrlicher direkt zu fragen als hinter dem Rücken zu tuscheln.

So, nun bin ich wieder mal weit vom Thema abgeschweift. Die Frage lautete mal Wie lange dauert das Akzeptieren.
Bei einigen sehr lange, bei anderen gehts schnell. Es gibt keine richtige Antwort. Bei mir war es sehr schnell, denn bevor die Zwillinge zur Welt kamen hatte meine Frau eine Fehlgeburt. Diese hat mich sehr mitgenommen. Ich wäre daran fast zerbrochen, habe mir auch immer die gleichen Fragen gestellt. Ich war viel schlechter dran als meine Frau, und mich hat damals auch nie jemand gefragt, wie es mir geht. Alle fragten immer nach meiner Frau. Ich war damals bestimmt 3 Monate in einem tiefen schwarzen Loch, und auch dann kam ich nur sehr langsam daraus wieder hervor. Und dann ein Kind, dem es nicht gut geht, die ersten Anzeichen sind fast genau 4 Jahre her, und damals habe ich mir geschworen, dass ich mich nie mehr so tief runterziehen lasse, egal was kommen mag. Und ich habe mich bis heute daran gehalten.
Viele Fragen, wie kannst Du damit leben, dass Dein Kind jede Minute sterben kann? Was soll ich machen, es IST jetzt so, ich kann es nicht ändern, also geniesse ich jeden Tag, den Michael noch bei uns ist. Inzwischen sind es schon Jahre mehr als wir erhoffen durften, obwohl er erst 4 ist. Aber auch ich habe mich schon gefragt, muss das jetzt sein, immer wenn es Ihm schlecht geht, wenn er noch krank wird etc. Aber ich denke mal, solange es Ihm bei uns gefällt, wird er bei uns bleiben, und wenn es nicht mehr so ist, wird er gehen. Und wir hatten eine schöne Zeit zusammen, auch wenn er nichts kann. Wenn ich ihn halte, gibt mir Michael so viel.
Was kann ich Dir raten? Eigentlich nichts, aber versuch es einfach zu akzeptieren wie es ist, ändern kannst Du nichts. Das Leben geht trotzdem weiter. Ich kann Dir keinen konkreten Rat geben, aber ich wünsche Dir von Herzen, dass Du es schaffst, die Fragen los zu werden und das Leben wieder zu geniessen so wie es ist. Es ist ja nicht unbedingt ein schlechtes Leben, es ist halt einfach anders als das von anderen Leuten. Aber auch bei denen ist sicher nicht immer alles so einfach.
Flavia
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Akzeptieren

Beitrag von Flavia » 12. April 2007, 19:03

Akzeptiert habe ich sehr schnell.Was nicht heiss dass wir keine grosse Kriese hatten!
Ich bin überzeugt dass wir dieses Kind aus irgendeinem Grund haben ( müssen).
Ich hatte als Kind Leukämie und mit 16 noch einen gutartigen Tumor.Anfangs fragten wie uns noch ob ein Zusammenhang besteht. nach den Ärzten und den Ergebnissen ist dies aber völlig ausgeschlossen. Vielleicht musste ich diese Krankheiten durchmachen dass ich genug stark für die heutige Situation bin?
Mein Mann ist an unserer Aufgabe extrem gewachsen.Er hatte anfangs sehr Mühe darüber zu reden, es ging ihm viel zu Nahe. Das war für Ausserstehende sicher auch nicht immer einfach.

Mir machen Momente immer mal wieder Mühe.

Bei uns musste man die Kinder für den Chindsgi noch anmelden. Als dann z.B. die Mütter aus unserem Quartier los marschierten und ich alleine zurück blieb hat mich das extrem traurig gemacht.
Oder ein Nachbarskind ( heute 7 J.)fing an Kies in verschieden Chübeli zu füllen, das hat mich auch völlig überraschend mitgenommen! Nicht dass ich neidisch war, nein total deprimiert...
Heute füllt er auch Chübeli mit Kies ; ) !!!

Unser Ältester hat ADHS und Spitzfüsse durch einen zu hohen Tonus.( operiert)
Da habe ich mich schon eher gefragt warum müssen wir das auch noch haben....Mich stresst da das laute und wilde fast mehr als das behinderte. Obwohl er genau so wenig dafür kann!!! Auch scheinen das Ausserstehend viel weniger akzeptieren zu können. Quasi schlechte Erziehung, da sie die feinfühligen und liebevollen Seiten ja viel weniger mitbekommen.

Wer weiss aber was noch alles für Momente auf uns zukommen?

Liebe Grüsse Flavia
Gabriela

hallöchen

Beitrag von Gabriela » 15. April 2007, 15:19

hallo

ich glaube einen rat kann ich dir nicht geben, wie du umgehen sollt mit dem gedanken und dem akzeptieren, dass du ein behindertes kind hast. meine vorschreiberinnen haben vieles schon so gut geschrieben und dir auch schon einige gute rate und taten gegeben.

kann man es überhaupt akzeptieren? warum ich und nicht die doofe nachbarin oder die doofe tante da im supermarkt? warum immer ich....

diese fragen und auch die gleichen vergleichungen habe ich auch gemacht. ich kann dir keine antwort auf deine fragen geben, ich kann nur von meiner seite aus schreiben.

irgendwie habe ich einfach akzeptieren müssen, dass es so ist, denn ändern kann man das ganze ja eh nicht mehr. und irgendwie habe ich eben das kind als ein besonderes kind gesehen. jeden kleinen fortschritt wurde gefeiert. mein umfeld hat sich , sprich bekannten, welche es nicht akzeptieren konnten, haben sich automatisch zurückgezogen und man muss auch das begreifen, dass diese einfach auch überfordert gewesen sind. was ich auf keine fall gemacht habe, ist mich zurückgezogen und nur noch in den eigenen wände gelebt habe. ich bin im gegenteil, hinaus und wenn jemand getratscht oder geklatscht hat und ich das vernommen habe, direkt auf diesen zugegangen und ihn zur rede gestellt. oder ich musste extrem viele fragen beantworten und natürlich immer wieder die gleichen und so wurde xxxxx mal immer erklärt und gesagt, warum er das und dies nicht kann. ich bin einfach zu ihm gestanden. es ist ja dein sohn oder deine tochter. helfen wird dir niemand, hilf dir selber. und irgendwann merkts du, siehe auch da im forum, hey ich bin ja gar nicht der einzige welche das gleiche problem hat und lies mal hier drinnen, vielleicht geht es jedem so nur wird nie davon gesprochen.

unserer kollegenkreis ist nicht sehr gross, doch die wir haben, stehen 100pro oder noch mehr zu uns und akzeptieren unser sohn wie er ist. auch ist er im quartier bekannt und wir so wie er ist akzeptiert. wer ihn nicht mag, lässt ihn trotzdem in ruhe und das dank guter und langer erklärungen und geduld. ob es das wirklich war, sei dahingestellt, aber es ist jetzt halt so....

ich habe auch gelernt, dass nicht immer alles um das besondere kind gehen kann, da auch bei mir noch ein gesundes kind da ist. das besondere kind soll und bleibt ja etwas besonderes und darf und muss nicht immer als besonderes hingestellt werden. tönt vielleicht jetzt komisch, aber seit dem geht es mir besser. ich mache auch ab und zu wieder mal was für mich und lass nicht immer mich im hintergrund stehen.
denn man kann nicht immer 150% von sich geben...

wünsche dir auf jedenfall sehr sehr viel kraft und auch dein kind und du ihr werded euren weg gehen....

gruss gabriela
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maus
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Beitrag von maus » 27. April 2007, 21:27

Die Behinderung akzeptieren.. Ein spannendes und spannungsvolles Thema.. Ich glaube wir (mein Mann und ich) haben da eine andere Sichtweise. Wir sehen unseren Sohn, so wie er ist, als vollkommen (mit all seinen Mängeln, aus menschlicher Sicht; aber wer hat die nicht?), so gewollt und geschaffen von unserem Schöpfer. Was nicht heisst, dass es mich manchmal traurig macht, dass er etwas (noch) nicht kann.
Aber unsere Grundhaltung ist: wir lieben ihn so, wie er ist und freuen uns an jedem noch so kleinen Fortschritt. Wir haben unseren Fokus nicht auf, was er nicht kann, sondern auf, was er alles ist.
Er ist jetz 5,5jährig und manchmal ertappe ich mich, dass ich vergesse, dass er behindert ist..Gerade vorgestern fragte mich ein Kind, wie alt er sei. und: "Was fünf, und kann nicht besser sprechen?" Ah ja, dachte ich, da musst du wohl etwas erklären.. :lol:
Ich wünsche euch allen immer wieder viel Mut und Zuversicht! Liebe Grüsse Maja
Manu
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Beitrag von Manu » 1. Mai 2007, 23:22

Hallo Sandra

Ich denke, es geht jeder Mutter eines besonderen Kindes ähnlich wie Dir. Wenn ich Deinen Text lese, kann ich alles sehr gut nachvollziehen. Ich kann Dir auch kein Rezept geben, aber wenn es mir mal nicht so gut geht, dann lese ich "Heavens very special child" und es geht mir gleich wieder viel besser (http://www.besondere-kinder.de). Es steckt so viel Positives in diesen Worten! Wir Mütter von besonderen Kindern gehen einen ganz eigenen Weg - und wir werden es schaffen! Ich wünsche Dir viel Kraft dazu. Alles Liebe
Manu
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