fehlender Lerneffekt bei Kindern mit Williams-Beuren-Syndrom- wer kennt das !?!

Hier könt ihr euch austauschen wenn eure Kinder hauptsächlich eine geistige Behinderung haben.(z.B. Down Syndrom)
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Jeannette
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fehlender Lerneffekt bei Kindern mit Williams-Beuren-Syndrom- wer kennt das !?!

Beitrag von Jeannette » 7. April 2008, 13:17

Hallo mitenand

unser Flurina hat ja anhand ihres William-beuren-Syndroms laut Aerzten eine leichte geistige Retardierung........
allerdings ja nicht in allen Bereichen..............gerade in der Sprache hat sie sehr grosse Fortschritte gemacht, im Wortschatz und im Ausdruck, aber eben, am Verständnis fehlts.............
was aber Menschen, die sie nicht gut kennen, nicht wissen und nachvolllziehen können!

gestern hat sie sich eine Kichererbse in die Nase gestopft; ein Riesending.....
wir mussten es schlussendlich mit Hilfe einer Kurznarkose (Dormicum und Lachgas) heraus"Operieren".................

sie sagt nun heute ständig, den Satz, den ihr im Spital alle auf den Weg gegeben haben:" gäll Mami, darf ich nieniemeih mache......."
aber ich sehe in ihren Augen (?!?!) das sie wohl kaum die ganze Konsequenzen in Zusammenhang bringt.............

so geht es mit unendlich vielen Dingen; heute mühsam gelernt und geübt und morgen beginnen wir wieder bei Null.........................

wie geht ihr mit solchen "fehlenden" Lerneffekten um?
wie geht ihr damit um, dass ihr nicht nachvollziehen könnt, was im Kopf eurer Kinder wirklich vorgeht, was kommt an, was nicht???

manchmal macht mich dieses Unvermögen und diese Unsicherheit Flurina gegenüber total hilflos und frustiert..........

liebe Grüsse

Jeannette
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Beitrag von Gabi » 7. April 2008, 18:57

Hallo Jeanette
Ja manchmal ist es schwirig in die Köpfe unserer Kinder zu sehen e s wäre viel einfacher dan wüssten wir wie damit umzugehen.

Janosch weis oft um was es geht findet aber die Wörter die dazu gehöhren nicht. Auch wen es alltägliche sachen sind.

Wie wir damit umgehen das ist schwirig zu beantworten manchmal könnte ich die glatten Wände rauf weil ich nicht weis wie ich es ihm erklähren muss. :roll:
Ich versuche es so gelassen wie möglich zu sehen dan geht es meistens besser.
Ich glaube aber das es für Janosch fast schwiriger ist und er oft Frustriert ist.
Dorothee Kleu

Re: Lerneffekt !?!

Beitrag von Dorothee Kleu » 31. März 2009, 14:51

Jeannette hat geschrieben:Hallo mitenand

unser Flurina hat ja anhand ihres William-beuren-Syndroms laut Aerzten eine leichte geistige Retardierung........
allerdings ja nicht in allen Bereichen..............gerade in der Sprache hat sie sehr grosse Fortschritte gemacht, im Wortschatz und im Ausdruck, aber eben, am Verständnis fehlts.............
was aber Menschen, die sie nicht gut kennen, nicht wissen und nachvolllziehen können!

gestern hat sie sich eine Kichererbse in die Nase gestopft; ein Riesending.....
wir mussten es schlussendlich mit Hilfe einer Kurznarkose (Dormicum und Lachgas) heraus"Operieren".................

sie sagt nun heute ständig, den Satz, den ihr im Spital alle auf den Weg gegeben haben:" gäll Mami, darf ich nieniemeih mache......."
aber ich sehe in ihren Augen (?!?!) das sie wohl kaum die ganze Konsequenzen in Zusammenhang bringt.............

so geht es mit unendlich vielen Dingen; heute mühsam gelernt und geübt und morgen beginnen wir wieder bei Null.........................

wie geht ihr mit solchen "fehlenden" Lerneffekten um?
wie geht ihr damit um, dass ihr nicht nachvollziehen könnt, was im Kopf eurer Kinder wirklich vorgeht, was kommt an, was nicht???

manchmal macht mich dieses Unvermögen und diese Unsicherheit Flurina gegenüber total hilflos und frustiert..........

liebe Grüsse

Jeannette
Hallo Jeanette,
Flurina muß sicher erst einmal alles verinnerlichen und viele Tage später kommt das Verständnis. Mein Sohn Philipp, 19 Jahre alt, ist ebenfalls geistig retardiert und bei ihm ist das noch heute so. Neue Eindrücke kann er auch erst Tage später realisieren und dann kann ich die neu erworbenen Eindrücke vertiefen.
In den Kopf schauen kann man leider keinem Menschen und unseren besonderen Kindern erst recht nicht weil meist auch die Mimik fehlt. Bei meinem Sohn gehe ich einfach davon aus, daß er das Gesagte verstanden hat und damit fahre ich eigentlich ganz gut.
Langsames Sprechen und in kurzen Sätzen ist meist auch hilfreich. Hilflosigkeit und Frustration hilft keinem, nur Stärke und die wächst mit der Zeit enorm.
Philipp sah man nie die Behinderung an. So kam und kommt es immer noch häufig vor, daß fremde Leute ihn, nach dem sie ihn angesprochen hatten, oft wie vor den Kopf gestoßen ihn ansahen. Früher war ich dann auch frustriert aber heute prallt so etwas an mir ab. Vor einiger Zeit ist das mal wieder geschehen und Philipp hat selber reagiert. Er sagte: hast du noch keinen Mensch gesehen? Ich lag fast auf dem Boden vor Lachen.

Einen guten Tag noch
Dorothee

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Beitrag von Jeannette » 20. April 2009, 09:57

Liebe Dorothee

herzlichen Dank für deine Ausführungen und vorallem für diese herrliche Geschichte - "hast du noch nie einen Menschen gesehen" - suuuper!
das hat mir jetzt ein wahrlich tiefes Lachen entlockt!
schön nicht, dass spricht für das Selbstverständnis bzw - bewusstseins deines Sohnes!?!

eine gute Zeit!
Jeannette
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