Kleinwuchs-Elterngruppe (Deutschland, Schweiz, Österreich)
Verfasst: 27. November 2011, 20:40
Romanshorn. Yannic ist neun Jahre alt, 1,07 Meter gross und 18 Kilogramm schwer. Seine beiden jüngeren Brüder sind ihm zwar längst über den Kopf gewachsen, aber der grosse Bruder ist trotzdem er.
Jeanette Herzog
«Fünf Jahre lang sind wir von einem Arzt zum anderen gegangen, keiner konnte uns sagen, was mit unserem Kind los ist. Es war zum Verzweifeln», sagt Claudia Jud. Yannic war bei seiner Geburt 44 Zentimeter gross und hatte auffallend kurze Arme und Beine. Claudia Jud und ihr Mann Daniel sind beide gross und wunderten sich über ihr verhältnismässig kleines Baby. «Neun Monate nach der Geburt war mir klar, dass mit meinem Kind etwas nicht stimmte. Yannic wuchs einfach viel zu langsam», erzählt Jud.
Seltener Gendefekt
«Yannic musste unzählige Abklärungen und Untersuchungen über sich ergehen lassen», erinnert sich die junge Mutter. «Als er drei Jahre alt war, wurde ihm zum ersten Mal die Hüfte operiert. Wie sich später herausstellte, hat die Operation nichts genützt. Wir sind im Laufe der Zeit auf viele inkompetente Ärzte gestossen.» Erst als Yannic fünf Jahre alt war, hat ein Humangenetiker die richtige Diagnose gestellt: Skelettdysplasie, ein seltener Gendefekt, der die Skelettentwicklung stört. «Mein Mann und ich sind keine Träger der Krankheit. Bei der Befruchtung muss etwas schiefgelaufen sein.» Yannics jüngere Brüder Michel, sieben Jahre alt, und Noel, fünf Jahre alt, wachsen normal.
Inzwischen hat Yannic schon drei grosse Hüftoperationen hinter sich und es stehen ihm noch weitere bevor. «Mit 30 oder 40 wird er künstliche Hüftgelenke brauchen, das ist bereits klar. Auch frühe Arthrose steht ihm bevor», weiss Claudia Jud. «Yannics zu erwartende Endgrösse beträgt 1,40 Meter.»
Gegenseitiger Austausch
Es gibt bereits einen Verein für kleinwüchsige Menschen (VKM) in der Schweiz. Claudia Jud strebt nun eine Vereinigung für kleinwüchsige Kinder an. «Während es für die Kinder wichtig ist, sich auf gleicher Ebene zu begegnen, können sich die Eltern austauschen und sich informieren. Ich wäre froh gewesen, wenn es einen solchen Verein schon früher gegeben hätte. Wir hätten bestimmt schneller die richtigen Ärzte gefunden und uns wäre einiges erspart geblieben.»
Quelle und Kontakt zu Claudia Jud via:
http://www.tagblatt.ch/tagblatt-alt/tag ... t838,77308
Claudia ist auch Mitglied im hier im Forum, hier ist ihr Vorstellungsthread
http://www.dasanderekind.ch/phpBB2/view ... p?f=1&t=29
Jeanette Herzog
«Fünf Jahre lang sind wir von einem Arzt zum anderen gegangen, keiner konnte uns sagen, was mit unserem Kind los ist. Es war zum Verzweifeln», sagt Claudia Jud. Yannic war bei seiner Geburt 44 Zentimeter gross und hatte auffallend kurze Arme und Beine. Claudia Jud und ihr Mann Daniel sind beide gross und wunderten sich über ihr verhältnismässig kleines Baby. «Neun Monate nach der Geburt war mir klar, dass mit meinem Kind etwas nicht stimmte. Yannic wuchs einfach viel zu langsam», erzählt Jud.
Seltener Gendefekt
«Yannic musste unzählige Abklärungen und Untersuchungen über sich ergehen lassen», erinnert sich die junge Mutter. «Als er drei Jahre alt war, wurde ihm zum ersten Mal die Hüfte operiert. Wie sich später herausstellte, hat die Operation nichts genützt. Wir sind im Laufe der Zeit auf viele inkompetente Ärzte gestossen.» Erst als Yannic fünf Jahre alt war, hat ein Humangenetiker die richtige Diagnose gestellt: Skelettdysplasie, ein seltener Gendefekt, der die Skelettentwicklung stört. «Mein Mann und ich sind keine Träger der Krankheit. Bei der Befruchtung muss etwas schiefgelaufen sein.» Yannics jüngere Brüder Michel, sieben Jahre alt, und Noel, fünf Jahre alt, wachsen normal.
Inzwischen hat Yannic schon drei grosse Hüftoperationen hinter sich und es stehen ihm noch weitere bevor. «Mit 30 oder 40 wird er künstliche Hüftgelenke brauchen, das ist bereits klar. Auch frühe Arthrose steht ihm bevor», weiss Claudia Jud. «Yannics zu erwartende Endgrösse beträgt 1,40 Meter.»
Gegenseitiger Austausch
Es gibt bereits einen Verein für kleinwüchsige Menschen (VKM) in der Schweiz. Claudia Jud strebt nun eine Vereinigung für kleinwüchsige Kinder an. «Während es für die Kinder wichtig ist, sich auf gleicher Ebene zu begegnen, können sich die Eltern austauschen und sich informieren. Ich wäre froh gewesen, wenn es einen solchen Verein schon früher gegeben hätte. Wir hätten bestimmt schneller die richtigen Ärzte gefunden und uns wäre einiges erspart geblieben.»
Quelle und Kontakt zu Claudia Jud via:
http://www.tagblatt.ch/tagblatt-alt/tag ... t838,77308
Claudia ist auch Mitglied im hier im Forum, hier ist ihr Vorstellungsthread
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