Hallo Zusammen
Ich melde mich wieder einmal …
Eigentlich müsste ich mich neu vorstellen. Bei uns hat sich sehr viel getan in letzter Zeit. Ich habe nun nicht nur ein Kind mit einer Diagnose sondern drei:
Sohn 2004 MPS3a, Sohn 2005 ADS/Autist, Tochter 2010 ADHS, hochsensibel auf Geräusche
Und als würde das nicht reichen, weiss ich selber seit einigen Wochen, dass ich ebenfalls ADHS (hochsensibel auf Geräusche und autistischen Zügen) habe. Meine Kinder offensichtlich alles von mir geerbt haben! Sie haben es sich wenigstens aufgeteilt!
Aber das Leben nimmt trotzdem seinen gewohnten Lauf!
Meinem Sohn geht es seit diesem Sommer nicht sehr gut. Er hat viele Anfälle, die momentan nicht in den Griff zu bekommen sind. Dauernd verschleimt, kann kaum abhusten und aufgrund der vielen epileptischen Anfälle und dem Schleim, den ihn plagt, isst er nur noch selten seinen Brei. Inzwischen wird mehrheitlich sondiert. Er ist oft müde. Schläft. Die Krankheit nimmt ihn mit - raubt ihm seine letzten Kräfte. Es ist sehr traurig zusehen zu müssen.
Oft kann und will ich gar nicht mehr. Es macht einfach keinen Sinn. Es hat damals als wir die Diagnose bekommen haben, keinen Sinn für mich gemacht und jetzt 10 Jahre später geht es mir eigentlich nicht anders.
Man versucht ein "normales" Leben zu führen. Wird aber immer wieder auf den Boden der Tatsachen geholt! Es macht mich traurig zuzuhören, wenn andere über ihre Ferien, erlebten Ausflügen oder über längere Reisen mit den Kindern erzählen. Besonders schlimm ist es, wenn jemand über genau die Reise erzählt, die ich mir so sehr mit meinem Kindern wünsche.
Schlimm ist auch, wenn ich bei einer Lehrperson auf Verständnis hoffe, ihr die Situation so gut wie möglich versuche zu erklären. Sie dann wie ganz selbstverständlich erwidert, dass sie unsere Situation sehr gut versteht. Am Ende des Gespräches dann das "ABER" kommt und dann alles was ich versucht habe zu erklären nicht relevant ist. Plötzlich trotz allem Verständnis nur relevant ist, dass die Leistung zählt … die Konzentration des Kindes … die Kinder funktionieren müssen, auch wenn zu Hause um Leben und Tod gekämpft wird!
Ich kann mich dann nicht beherrschen … rufe aus … mache alles noch schlimmer als es ist. Gehe nach Hause, weine, habe einen Zusammenbruch.
Für die Lehrpersonen, Schulleiten, Ärzte, Ämter etc. bin ich eine Mutter/Frau, die nicht kooperativ, flexibel ist. Und schlimm ist, dass ich das wahrscheinlich auch tatsächlich meistens bin … aber nicht, weil ich es bin, sondern einfach, weil ich nicht mehr anders kann. Ich schaffe gerade so den Alltag … aber alles was darüber ist, zusätzlich kommt, unvorhergesehen, geht einfach meistens nicht mehr! Das sieht keiner … interessiert keiner. Selbst wenn ich offen bin und sage, dass ich nicht kann … heisst es: Wir haben Verständnis für ihre Situation, ABER …
Ich kann "ABER" nicht mehr!
Geht es jemandem auch so, dass er "ABER" nicht mehr hören mag sondern einfach nur verstanden werden will?!?